Das Engagement im Laufe der Zeit

Das Engagement im Laufe der Zeit: Erbe und Vermittlung von Engagement in deutschsprachigen Ländern (19. - 21. Jahrhundert)

Veranstalter
Alexia Rosso; Nathalie Fend de Sousa Lobo; Fiona O'Donnell
PLZ
31100
Ort
Toulouse
Land
France
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
14.03.2024 - 15.03.2024
Deadline
10.01.2024
Von
Fiona O'Donnell, CREG, Université Toulouse II Jean Jaurès

Das Engagement im Laufe der Zeit

Tagung am 14. und 15. März 2024, Maison de la Recherche der Universität Toulouse II, organisiert von Doktorandinnen des CREG

Teilnahme an der Nachwuchstagung: Beitragsvorschläge (max. 500 Wörter) von Doktorand:innen auf Französisch oder Deutsch senden Sie bitte bis zum 10. Januar 2024 inklusive Kurzbiografie, an folgende Adressen:
alexia.rosso@univ-tlse2.fr; fiona.odonnell@univ-tlse2.fr; nbfend@gmail.com

L’engagement au fil du temps

Journées d’études doctorales organisées par les doctorantes du CREG, le 14 et 15 mars 2024 à la Maison de la Recherche de l’Université de Toulouse.

Modalités de participation: Les propositions de communication sont attendues pour le 15 décembre 2023 au plus tard aux adresses:
alexia.rosso@univ-tlse2.fr
fiona.odonnell@univ-tlse2.fr
nbfend@gmail.com

Das Engagement im Laufe der Zeit: Erbe und Vermittlung von Engagement in deutschsprachigen Ländern (19. - 21. Jahrhundert)

Sophie Scholl „verkörpert, manchmal als einzige, den deutschen Widerstand, oft auf Kosten einer Verzerrung der Fakten und zum Nachteil anderer Frauen […]” (Camarade, 2021). Während zahlreiche Erinnerungsrituale generell dazu beigetragen haben, das Engagement von Widerstandskämpfer:innen im kollektiven Gedächtnis zu verankern, scheinen manche engagierte Persönlichkeiten dabei ein günstigeres Los gezogen zu haben als andere. Die revolutionäre, österreichisch-jüdische Künstlerin Agathe Löwe zählt zum Beispiel zu den „Verschütteten der Geschichte” (Andreas Pavlic, Eva Schörkhuber, 2021), während die deutsche Expressionistin Käthe Kollwitz, die in ihren Lithographien den Krieg und die soziale Not anprangert, in Deutschland einstimmig als engagierte Künstlerin anerkannt wird, in Frankreich dagegen eher unbekannt ist.

Diese Beispiele für verschiedene Formen politischen, sozialen und künstlerischen Engagements bringen dieses zum Vorschein und hinterfragen zugleich jene Prozesse, die bei der Entstehung und Vermittlung von Wissen von Engagement am Werk sind und zu Phänomenen der Über- oder Unterbetonung oder gar des Verschweigens führen. Daraus entspringt die Frage nach dem Erbe und der langfristigen Vermittlung von Formen des Engagements. Durch welche Prozesse entsteht die Erinnerung an ein Engagement oder an eine Person und wie werden manche dieser engagierten Persönlichkeiten zu Ikonen, während andere dem Vergessen anheimfallen? Welche Leitbilder und welche Traditionen des Engagements erben wir? Wie erfolgt deren Rezeption durch unterschiedliche Generationen und in unterschiedlichen Ländern? Über welche Kanäle wird dieses Engagement weitergegeben, sei es die Art und Weise der Verbreitung einer Botschaft oder die entsprechenden von unterschiedlichen Akteur:innen benutzten medialen Strategien, um Spuren zu hinterlassen? Das Engagement von Sophie Scholl, von Agathe Löwe oder Käthe Kollwitz, das unterschiedliche Ebenen eines zur selben Zeit stattfindenden Handelns widerspiegelt, zeigt jeweils sehr verschiedene und unterschiedliche Nutzungen von Medien (Flugblatt, Karikatur, Lithographie). Diese Beispiele fordern folglich besonders dazu auf, sich den „Mitteln der Vermittlung“ zur Zeit des Engagements zu zuwenden, das heißt den Medien, den Informationsträgern und den Prozessen des Engagements, seien sie dazu da gewesen, eine These zu vermitteln, einen Kampf auszutragen oder aus Protest. Das Engagement ist immer eine Art und Weise, eine Botschaft zu „vermitteln“.

Während die germanistische Forschung noch oft an einer Auffassung des Engagements festhält, wie sie sich im 19. und 20. Jahrhundert mit den Figuren der engagierten Intellektuellen und Schriftsteller:innen durchgesetzt hatte, will diese Tagung Engagement im weitesten Sinne betrachten – in Anlehnung an die etymologische Bedeutung des französischen Wortes (mise en gage) En-gage-ment: den Einsatz des eigenen Wissens, des eigenen Wortes und der eigenen Person, der ein „Einfügen in die Gegenwart“ voraussetzt (Makowiak, 2005). Dementsprechend können sich die Beiträge sowohl auf den politischen als auch auf den intellektuellen oder künstlerischen Aktivismus einzelner Personen (Aktivitäten oder Lebenslauf) im Rahmen von Stellungnahme, Kritik, Opposition, Protest, Widerspruch, Kampf oder Widerstand beziehen und deren jeweilige Besonderheiten analysieren. Außerdem gilt, dass, selbst wenn Engagement in erster Linie eine Reaktion auf eine bestimmte Situation, die entweder als unerträglich empfunden wird oder für die man kämpfen muss, darstellt, es ebenfalls in enger Beziehung zur Vergangenheit, von der das Engagement ererbt ist oder von dem es sich löst, steht, um sich der Zukunft zuzuwenden.

Ziel dieser Tagung ist, eine neue wissenschaftliche Herangehensweise an das Phänomen des Engagements zu initiieren, um einen breiten Überblick über das Erbe und Vermittlungsprozesse des Engagements im deutschsprachigen Kulturraum zu gewinnen, einschließlich dessen Austauschs mit französischsprachigen Ländern. Die Auffassung des Engagements in seiner lebendigen und dynamischen Dimension impliziert die Betrachtung der „Vermittlung“ von Engagement unter zwei Aspekten, wobei verschiedene Momente berücksichtigt werden sollen: die Gegenwart des Engagements und sein „Danach“. Die Untersuchungen zur Geschichte und zum Gedächtnis des Engagements stellen einen bereits umfangreich bearbeiteten Bereich der Forschung dar. Daher gilt unserer Interesse vor allem den Umständen der Vermittlung der Idee und der Auffassung des Engagements, das heißt der „externen“ und „späteren“ Rezeption durch Dritte, und dies mit besonderem Augenmerk auf Formen und Akteur:innen dieser Vermittlung über einen längeren Zeitraum. Zudem sollen die Vermittlungsprozesse in der Zeit des Engagements selbst betrachtet werden. Dies gilt sowohl für das Erbe aus früheren Formen von Engagement – also Rückgriffe – deren Einfluss auf aktuelle, zeitgenössische Formen von Engagement, als auch für die Prozesse „innerhalb“ der jeweiligen Ausdrucksformen des Engagements.

Unsere Überlegungen gliedern sich hauptsächlich in folgende drei Fragestellungen:

1. Vermittlung: Akteur:innen und Formen

2. Zugehörigkeiten und Brüche

3. Mittel der Vermittlung: Medien und Prozesse

1. Vermittlung: Akteur:innen und Formen

Die jeweiligen Formen vergangenen Engagements können aus der Perspektive von dessen Rezeption in der offiziellen oder inoffiziellen Geschichte untersucht werden, um die Mechanismen seiner Vermittlung und Bewahrung zu untersuchen (Archive, Quellen, Spuren). Wer sind die Mittler:innen bzw. die Vermittler:innen des Engagements (Eltern, Politiker:innen, Regisseur:innen, Schirftsteller:innen, Künstler:innen, Historiker:innen, Philosoph:innen) und was ist ihre Rolle im Prozess der Gedächtnisstiftung, der Anerkennung oder der Kanonisierung? Wie stützen sich staatliche und gesellschaftliche Instanzen (Vertreter:innen, Museen, Schulen, Stiftungen) auf engagierte Persönlichkeiten, um ein bestimmtes Engagement-Gedächtnis zu schaffen, sei es individuell oder kollektiv? Welche sind die entsprechend verwendeten Medien (Reden, Statuen, Denkmäler, Schulbücher, Ausstellungen) und welche Bedeutung wird diesen zugeschrieben? Die kulturellen oder künstlerischen Anlässe bzw. Veranstaltungen, welche dem Leben oder Werk einer engagierten Person huldigen, können als Beispiele für längerfristige Vermittlungen (über einen längeren Zeitraum stattfindend) untersucht werden. Für eine solche steht unter anderem die Käthe Kollwitz-Retrospektive im Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Straßburg (2020), welche diese engagierte Künstlerin in Frankreich zum ersten Mal vorstellte. Darüber hinaus wäre für die Tagung die Untersuchung möglicher Phänomene der Heroisierung, Auslöschung bzw. Invisibilisierung bereichernd, besonders im Hinblick auf Gender Studies. So wäre es in Anlehnung an die Methode des Kulturtransfers auch interessant, die Rezeption vom jeweiligen Engagement im Ausland zu betrachten, wobei der Fokus besonders auf den Akteur:innen der Vermittlung liegt, die die französischen und deutschen Kulturräume miteinander verbinden – Übersetzer:innen könnten hierbei ein vorzügliches Beispiel darstellen. So nutzt etwa Anne Weber in Annette. Ein Heldinnenepos (2020) die heutzutage nahezu vergessene Gattung des Epos, um dem deutschen Publikum den Werdegang von Anne Beaumanoir, einer französischen Widerstandskämpferin und Aktivistin, nahe zu bringen, indem sie in den deutschen Text besonders bedeutungsvolle französische Begriffe einbaut (Aurenche-Beau, 2023). Hängt die Anerkennung des Engagements, sei es ein persönliches oder gesellschaftliches, politisches oder soziales, vom jeweiligen Zielland oder dessen System ab? Im Hinblick auf die Konstruktion eines patrimonialen – oder matrimonialen – Erbes (von engagierten Persönlichkeiten, Aktivitäten, Werken), könnten die dabei benutzten Prozesse untersucht werden, indem besonders die toten Winkel dieser Konstruktionen beleuchtet werden. Inwiefern kann eine Überbelichtung gewisser Persönlichkeiten andere Personen unsichtbar machen? Man könnte sich so paradoxer Weise fragen, inwiefern, eine übertriebene Memorialisierug möglicherweise zu einer Verwischung des Engagements führen kann.

2. Zugehörigkeiten und Brüche

Es ist notwendig, die Historizität der analysierten Formen des (politischen, sozialen, künstlerischen, ästhetischen) Engagements aus der Perspektive jenes Erbes, welches sie beanspruchen und in dessen Traditionen sie sich verstehen, in die Untersuchung miteinzubeziehen. In einem literarischen Werk oder einer „engagierten“ Produktion können zum Beispiel die Verfahren untersucht werden, die jeweils benutzt werden, um eine Abstammung auszudrücken (Intertextualität, Palimpseste, Kollagen, Montagen, Zitate). Die Frage nach dem Wirkungsgrad einer Verwandtschaft im Produktionskontext muss ebenfalls gestellt werden: Hat der Anspruch, sich als Erbe von Marx, Sartres oder Brechts auszugeben, einen legitimierenden, performativen oder dekorativen Wert? Dabei wird es auch darum gehen, die Reaktualisierung mancher dieser Engagement-Modelle in der heutigen Zeit zu hinterfragen. Welche Verzerrungen, Modifikationen und Auslöschungen sind in diesen Aneingungsprozessen im Laufe der Zeit, und abhängig von den jeweiligen Aktualisierungsbedingungen am Werk? Welche Rolle spielen die verschiedenen Vermittlungsarten und die jeweiligen Vermittlungsfiguren bei der Aktualisierung eines geerbten Engagements, oder auch der Betonung der Aktualität eines Werkes, dessen kritische Kraft sich mit der Zeit weiterentwickelt hat? Zu denken wäre hier etwa an die zahlreichen zeitgenössischen Inszenierungen von Alfred Jarrys Ubu Roi in Deutschland, in denen teils Kritik am Nazismus, teils am Aufstieg des Populismus in Europa oder auch Kritik an der Politik Trumps deutlich wird. Andererseits stellt sich wiederum die Frage, von welchem Erbe sich die untersuchte Form des Engagements explizit oder implizit zu befreien sucht, ohne dabei die Unvollkommenheiten des Bruches zu übersehen, das, was wider Willen geerbt wird.

3. Mittel der Vermittlung: Medien und Prozesse

Das Konzept der Vermittlung erlaubt es darüber hinaus auch das Engagement an sich als eine Art und Weise zur Vermittlung einer Botschaft zu betrachten. Es lohnt sich daher ebenfalls der Frage nach den „in der Gegenwart“ des Engagements angewandten Medien und Prozessen der Vermittlung sowie den werk-internen Verfahren und Abläufen nachzugehen, die dazu dienen, eine politische Botschaft oder eine These zu vermitteln, einen Kampf auszutragen oder auf eine politische Situation zu reagieren. Dementsprechend könnte also ferner der Wirkungsgrad des zur „Vermittlung“ der Botschaft gewählten Mediums (Flugblatt, Artikel oder Presseorgan, Theaterbühne, Rundfunk- oder Fernsehsendung, Podcast, Lieder, Literatur, mit Berücksichtigung unterschiedlicher Gattungen, Malerei, intime Schriften, Reden) untersucht werden, wobei das Hauptaugenmerk idealerweise auf die verschiedenen praktischen oder kontextbezogenen Parameter, wie Verbreitung, Zielpublikum, Reichweite und Zugang, gerichtet wird. Der Journalist und Autor Gregor von Rezzori, zum Beispiel, bezieht sich in seiner Arbeit stets auf den Nationalsozialismus in Österreich und in Deutschland; doch berichtet er darüber in seinen Radiosendungen und in seinen literarischen Werken tatsächlich in gleicher Weise? Während sich intellektuelles oder journalistisches Engagement unmittelbar der Öffentlichkeit offenbart, zeigt sich literarisches oder künstlerisches Engagement zunächst im Werk eines Künstlers (Peryroles, 2015). In dieser Hinsicht wäre zu untersuchen, wie die Akteur:innen ihre Botschaften übermitteln und, gegebenenfalls deren spezifische Prozesse (rhetorische, ästhetische) zu analysieren. Kann engagiertes Schreiben als Akt des Widerstandes oder der Widerstandsfähigkeit betrachtet werden, so könnten zum Beispiel intime Schriften (Tagebücher, Korrespondenzen) engagierter Zeitzeugen als Zeugnisse untersucht werden, um deren stilistische Mittel zum Ausdruck ihrer Opposition zu analysieren. Was die Analyse „engagierter“ Werke betrifft, sind „Thesenliteratur“ (Propagandaliteratur u.a.) und „engagierte Literatur“ zu unterscheiden, wobei diese Differenzierung auch im Rahmen der jeweiligen Gattungsgeschichte sowie des Kontextes der Entstehungszeit zu verorten ist. Schließlich gilt unser Interesse auch dem ästhetischen Engagement. Stellt zum Beispiel die Wahl einer alternativen Kunstform oder einer besonderen Ästhetik bereits ein Engagement dar, und kann so eine politische Botschaft überbracht werden? Birgt somit also die Wahl einer auf den ersten Blick unpolitischen ästhetischen oder künstlerischen Ausdrucksform nicht tatsächlich auch kritisches Potenzial? Nicht zuletzt gilt es zu fragen, inwieweit diese Kunstformen dazu berufen sind, das Publikum (seien es Zuschauer:innen oder Leser:innen) zum Engagement zu motivieren, indem es dafür sensibilisiert wird oder gar explizit dazu aufgerufen wird.

Teilnahme

Beitragsvorschläge (max. 500 Wörter) auf Französisch oder Deutsch senden Sie bitte bis zum 10 Januar 2024 inklusive Kurzbiografie, an folgende Adressen:
alexia.rosso@univ-tlse2.fr; fiona.odonnell@univ-tlse2.fr; nbfend@gmail.com
Eine Antwort des Organisationskomitees folgt im Januar.
Die Tagung wird am 14. und 15. März 2024 im Hybrid-Format - sowohl in der Maison de la Recherche der Universität Toulouse Jean Jaurès wie auch per Online-Übertragung stattfinden.
Die Redezeit pro Beitrag beträgt 20 Minuten mit einer anschließenden 10-minütigen Diskussion. Eine Veröffentlichung der Studienergebnisse wird angestrebt.

Organisationskomitee

Nathalie Fend de Sousa Lobo (CREG, Universität Toulouse Jean Jaurès)
Fiona O’Donnell (CREG, Universität Toulouse Jean Jaurès, Universität Regensburg)
Alexia Rosso (CREG, Universität Toulouse Jean Jaurès)

Wissenschaftliches Komitee

Hélène Camarade (Plurielles, Universität Bordeaux Montaigne)
Andrea Chartier-Bunzel (CREG, Universität Paul Valéry Montpellier 3)
Hilda Inderwildi (CREG, Universität Toulouse Jean Jaurès)
Isabella von Treskow (Universität Regensburg)

Literatur (Auswahl)

Béhague, Emmanuel, Klessinger, Hanna, Valtolina, Amelia, GegenWorte-GegenSpiele. Zu einer neuen Widerstandsästhetik in Literatur und Theater der Gegenwart, Bielefeld, Transcript, 2018.

Bel, Jacqueline, Till, R., Kuhnle (dir.), Dissidences politiques, littéraires et artistiques, Düren, Shaker Verlag (coll. « Les cahiers du Littoral »), 2021.

Bernier-Monod, Agathe, Les fondateurs. Reconstruire la République après le nazisme, Lyon, ENS éditions, 2022.

Betz, Albrecht, Rusch, Pierre (trad.), Exil et engagement : les intellectuels allemandes et la France : 1930-1940, Paris, Gallimard, 1991.

Bouju Emmanuel (dir.), L’engagement littéraire, Rennes, Presses Universitaires de Rennes, 2005.

Camarade, Hélène, Écritures de la résistance. Le journal intime sous le Troisième Reich, Préface de Peter Steinbach, Toulouse, Presses universitaires du Mirail, 2007.

Camarade, Hélène, « La réception de la résistance allemande en République fédérale d’Allemagne depuis 1945 », dans Martens S (dir.), L’Allemagne et la Seconde Guerre mondiale. Quelles mémoires ? Pessac, Presses universitaires de Bordeaux, 2007.

Camarade, Hélène, « L’héritage de la résistance au national-socialisme revendiqué par les résistants et opposants de la RDA (1949-1989) », Revue d’Allemagne et dans les pays de langue allemande 4, 2010.

Camarade, Hélène, « Le mémorial des Stolpersteine. Histoires, enjeux et phénomènes d’appropriation », Allemagne d’aujourd’hui n°225, 2018.

Camarade, Hélène, « Une histoire des résistantes allemandes est-elle possible ? Regard critique », Allemagne d’aujourd’hui 3 n°237, 2021.

Camarade, Hélène, Le tract en RDA 1949-1990. Instrument de résistance, d’opposition et de conquête de l’espace public, Pessac, Presses universitaires de Bordeaux, 2022.

Chartier-Bunzel, Andrea, « Les lieux de mémoire de Lion Feuchtwanger » dans Thomas Keller (éd.), Lieux de migrations / Lieux de mémoires franco-allemands, Cahiers d’Etudes Germaniques n°35, Aix-en-Provence, 2007.

Chartier-Bunzel, Andrea, « Exil in Palästina : Friedrich Sally Grosshut im ideologischen Spannungsfeld von Antifaschismus, Zionismus, Sozialismus und Kapitalismus » dans Frank Stern (éd.), Feuchtwanger und Exil. Glaube und Kultur 1933-1945. ‘Der Tag wird kommen’, Bern, Peter Lang (coll.« Feuchtwanger Studien), 2011.

Chartier-Bunzel, Andrea, Mechthild Coustillac, Yves Bizeul (dir.), Emigration et mythe. L’héritage culturel de l’espace germanique dans l’exil à l’époque du national-socialisme, Cahiers d’Etudes Germaniques 1 n°76, 2019.

Eissen, Arianen, « Sociopoétique des mythes et herméneutique », Sociopoétiques 1, 2016.

Efimova, Svetlana, Prosa als Form des Engagements. Eine politische Prosaik der Literatur, Paderborn, Fink, 2022.

Florey, Sonya, L'engagement littéraire à l'ère néolibérale, Villeneuve d'Acsq, Presses universitaires du Septentrion, 2013.

Galleron Ioana (dir.), Théâtre et politique. Les alternatives de l’engagement, Rennes, Presses universitaires de Rennes, 2012.

Inderwildi Hilda, Mazellier-Lajarrige, Catherine, Cozic Alain (dir.), Du texte à l’image. Appropriations du passé et engagements au présent, Nancy, CEGIL (coll. « Le texte et l’idée »), 2010.

Kaempfer, Jean, Florey, Sonya, Meizoz, Jérôme (ed.), Formes de l'engagement littéraire (XVe - XXIe siècles), Lausanne, Antipodes, 2006.

Lübbers, Berhard, Treskow (von), Isabella (dir.), Kriegsgefangenschaft 1914-1919. Kollektive Erfahrung, kulturelles Leben, Regensburger Realität, Regensburg, Verlag Friedrich Pustet, 2019.

Milkovitch-Rioux, Catherine, Treskow (von), Isabella, D’ici et d’ailleurs. L’héritage de Kateb Yacine, Frankfurt am Main, Berlin, Bern, Bruxelles, New York, Oxford, Wien, Peter Lang, 2016.

Makowiak Alexandra, « Paradoxes philosophiques de l’engagement », dans Emmanuel Bouju (dir.), L’engagement littéraire, Rennes, PUR, 2005.

Neuhaus, Stefan, Selbmann, Rolf, Unger, Thorsten (dir.), Engagierte Literatur zwischen den Weltkriegen, Würzburg, Königshausen & Neumann, 2002.

Pelletier, Vicky (dir.), Postures, Actes du colloque « Engagement : imaginaires et pratiques », Hors série n°1, 2009.

Peyroles, Aurore, Roman et engagement. Le laboratoire des années 1930, Paris, Classiques Garnier, 2015.

Rodrigues Da Silva, Helenice, Texte, action et histoire. Réflexions sur le phénomène de l'engagement, Paris, L'Harmattan, 1995.

Servoise, Sylvie, "L’engagement du lecteur", in : Le roman face à l'histoire : La littérature engagée en France et en Italie dans la seconde moitié du XXe siècle. New edition [online], Rennes, Presses universitaires de Rennes, 2011.

Stange-Fayos, Christina, « Aufbruch statt Umbruch. Die Jahrhundertwende in Die Frau. Beginn des Kampfes um politische Gleichberechtigung » dans Michel Grunewald, Uwe Puschner (dir.), Crises et mutation de la société en Allemagne à l’époque wilhelminienne. Les périodiques comme forums de discussions sur la crise de la société allemande des années 1990, Bern, Peter Lang, 2010.

Treskow (von), Isabella (dir)., Das Konzentrationslager Flossenbürg : Geschichte und Literatur : Materialien und Anregung für den Geschichts- und Französischunterricht, Röhrig, Röhrig Universitätsverlag, 2019.

Treskow (von), Isabella, « La presse des prisonniers de guerre français pendant la Première Guerre mondiale : expérience de l’international, interculturalité et idées d’Europe », Guerres mondiales et conflits contemporains 3 n°283, 2021.

Zschachlitz Ralf, « Engagierte Literatur und Ökologie in Wolfgang Hilbigs Roman ,,Ich’’ » dans Gabriele Dürbeck, Christine Kanz, Ralf Zschachlitz (dir.), Ökologischer Wandel in der deutschsprachigen Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts – Neue Ansätze und Perspektiven, Berlin, Peter Lang, 2018.

L’engagement au fil du temps Transmissions et héritages de l’engagement dans les pays de langue allemande (XIXe-XXIe siècles)

L’objectif de ces journées d’étude est de renouveler les approches sur l’engagement afin de donner un aperçu des héritages et des mécanismes de transmission de l’engagement dans les aires géoculturelles de langue allemande, en incluant ses transferts avec les pays francophones. En choisissant de considérer l’engagement dans sa dimension vivante et dynamique, il nous incombera d’interroger la « transmission » de l’engagement sous deux angles, en prenant en compte différents moments : le présent de l’engagement et son ‘‘après’’. Les études sur l’histoire et la mémoire de l’engagement représentant un pan déjà bien charpenté de la recherche, il s’agira surtout de s’intéresser aux modalités de médiation de l’engagement, c’est-à-dire la réception ‘‘extérieure’’ et ‘‘postérieure’’ de l’engagement par des tiers, en portant la focale sur les formes et les acteur.ices de cette transmission sur le temps long. Nous étudierons également les processus de transmission à l’œuvre dans le présent de l’engagement, à la fois les héritages d’engagements antérieurs sur des engagements postérieurs, et les différents médias de l’engagement, soit les supports utilisés et les procédés déployés à ‘‘l’intérieur’’ des productions engagées. Notre réflexion s’articulera autour de ces trois axes principaux.

Axe 1. Médiations : formes et acteur.ices
Axe 2. Affiliations et ruptures
Axe 3. Médias, supports et procédés

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